KLEINE KÖRNER GEGEN PROSTATAKREBS – NEUARTIGE SCHONENDE METHODE IM KREISKRANKENHAUS EMMENDINGEN (Badische Zeitung 2009)

Der Statistik nach trifft Prostatakrebs jeden achten Mann. „Er ist in Deutschland der häufigste Tumor des Mannes“, berichtet Dr. Stefan Carl. Der Arzt und sein Kollege Dr. Johannes Andreas gelten als Pioniere der Brachytherapie, einer schonenden Methode zur Behandlung des Prostatakarzinoms.

Das in den USA entwickelte Verfahren hat Carl in Seattle (USA) kennen gelernt. Seit zwei Jahren wird die Methode am Kreiskrankenhaus in der Urologischen Belegabteilung mit gutem Erfolg praktiziert. Jetzt konnte bereits der 100. Patient mit der Brachytherapie behandelt werden. Der Zulauf lässt sich erklären: „Wir sind das einzige Zentrum in Südbaden, das diese Methode anwendet“, sagt Andreas. Dank regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen weist der Prostatakrebs bei frühzeitiger Erkennung hohe Heilungschancen auf. Die gängigsten Methoden sind die komplette Entfernung der Prostata oder die Bestrahlung über einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten.

Den umgekehrten Weg geht die Brachytherapie mit der „Seed Implantation“: Die Prostata wird von innen heraus bestrahlt. Reiskorngroße radioaktive Plättchen werden mit einer Nadel durch die Haut Prostata eingeführt und dort exakt platziert. „Das geht alles ohne Skalpell, der Patient bleibt äußerlich unversehrt und auch die Prostata bleibt drin“, nennt der Arzt die großen Vorteile. Auf einem internationalen Ärztekongress im Freiburger Konzerthaus erläuterten sie jüngst diese Therapie und untermauerten sie durch Beispiele aus dem Emmendinger Kreiskrankenhaus, so das Landratsamt.

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Kreiskrankehaus Emmendingen
Brachytherpie